Die Straße nimmt schon heute eine Schlüsselrolle in unserer Verkehrsinfrastruktur ein. Zum einen bewältigt sie bereits den größten Teil des Güterverkehrs, zum anderen ist sie für den Personenverkehr nicht mehr wegzudenken. Bedingt durch Wirtschaftswachstum und steigende Mobilität wird das Verkehrsaufkommen auch in Zukunft weiter steigen. Somit führen schon kleinste Störungen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Brückenmesstechnik
Bei der Überprüfung des Zustandes und der Belastungen einer Brücke kommt die AMS Software zum Einsatz.
Brücken sind ein wichtiges Bindeglied in unserer Infrastruktur. Unser Straßennetz ist flächendeckend mit Brücken versehen. Sie ermöglichen effiziente Verbindungen und sind damit unverzichtbar. Weisen diese beachtliche Mängel auf, beziehungsweise werden Mängel zu spät entdeckt, kommt es womöglich zum kompletten Ausfall einer Brücke. Dies wiederum hat massive volkswirtschaftliche Schäden zur Folge und kann die Funktionsfähigkeit weiterer wichtiger Infrastruktur- und Versorgungseinrichtungen in erheblichem Maße beeinträchtigen (Dominoeffekt). Die Anforderungen treffen auf Brücken mit zunehmendem Alter zu.
Aufgrund dessen arbeitet die AMS gemeinsam mit der Universität Weimar unter Leitung des Ingenieurbüros Freundt am Projekt "Brückenmesstechnik". Ziel der Zusammenarbeit ist es, frühzeitig zu erkennen, welchen Belastungen eine Brücke ausgesetzt ist und wie sich der Zustand der Brücke in Zukunft verändern wird. Im Rahmen des Projektes werden statistische Daten simuliert, um zu bestimmen, wie lange eine Brücke sicher befahrbar ist. Hauptaugenmerk der Zusammenarbeit liegt somit auf einem professionellen modularen automatisierten System zur Verkehrserfassung, zur indirekten Lastwägung der Achsen des Schwerverkehrs und auf der Echtzeitauswertung der Daten zur versuchsgestützten Sensibilitätsbewertung von Brücken. Außerdem können Aussagen darüber getroffen werden, wie stark bestimmte Straßen frequentiert sind.
Die AMS ist dabei für die Auswertung und Visualisierung der Messdaten zuständig. Sie setzt jBEAM als Steuerungszentrale für die Speicherung und Auswertung der unterschiedlichen Daten ein.
MELB - Monitoring-System zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit von Bestandsbrücken
Um ein Gesamtsystem zur automatisierten Verkehrsdatenauswertung zu schaffen, ist es notwendig die zu beobachtende Brücke als Modell definieren zu können. Dazu gehört:
- Graphische Darstellung des Bauwerkes mit Position der Sensorik
- Definition von logischen Messstellen (Sensorverbund), welche einzelne Sensoren zusammenfassen
- Festlegen von Sensorattributen
- Festlegen von Systemparametern
Über die jBEAM-Komponente Bridge-Manager ist die Modellbeschreibung der Brücke vorzunehmen. Dafür ist zunächst eine Messdatei zu laden, damit die Kanäle den Messstellen zugeordnet werden können. Jede Messstelle kann einzeln parametrisiert werden, sodass die Datenvorverarbeitung und die Peak-Erkennung zu den Spezifika der Messstelle erfolgen kann. Innerhalb des Bridge-Managers werden 'lokale' und 'globale' Messstellen definiert. Die Kategorisierung spiegelt die unterschiedliche Verwendung der Messdaten für die Fahrzeugbestimmung wieder.